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Einleitung Stadt Karlsruhe
Bibliographie
Stadt KarlsruheKurze Stadtgeschichte (2)In dieser Zeit beginnt auch die Neugestaltung des äußeren Stadtbildes im Stile des Klassizismus, der bis heute das Gesicht der Stadt in ihrem Kernbereich prägt. Nach Plänen des in Karlsruhe geborenen Architekten Friedrich Weinbrenner, dem neben Schinkel bedeutendsten Vertreter des Klassizismus in Deutschland, erfolgt bis zur Mitte der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts die komplette Neuanlage des Marktplatzes (1797) und die Errichtung zahlreicher repräsentativer Gebäude wie etwa des Rathauses, der evangelischen und katholischen Stadtkirche oder der Synagoge. 1823 schuf Weinbrenner mit der Pyramide über der Gruft des Stadtgründers, das Wahrzeichen der Stadt. Als Landeshauptstadt des neu entstandenen Großherzogtums Baden erlebte Karlsruhe einen rapiden Bevölkerungszuwachs von weniger als 10000 auf über 15000 zwischen 1806 und 1815 und nochmals bis 1830 auf etwa 20000 Einwohner, was eine Stadterweiterung dringend notwendig machte. Gleichzeitig verlor das bislang prozentual dominierende Gewerbebürgertum durch das Anwachsen des Beamtenapparates an Bedeutung. Die sich verändernden technischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Europa machten auch vor Baden und seiner Metropole nicht Halt: in einigen Punkten stand man hier sogar an der Spitze der Entwicklung. So entstand 1825 mit der Gründung des Polytechnikums die erste Technische Hochschule in Deutschland, an der Heinrich Hertz 1887/88 die elektromagnetischen Wellen entdeckte und Fritz Haber 1909 die Gewinnung von Ammoniak aus Luftstickstoff gelang - die Grundlage zur Herstellung von Kunstdünger war geschaffen. Mittlerweile in den Rang einer Universität erhoben, genießt diese traditionsreiche Institution auch heute ein hohes internationales Renommee. Bereits 1843 fand die Stadt Anschluss an das beginnende Eisenbahnzeitalter, der langfristig die Entwicklung Karlsruhes zu einer Industriestadt einleitete. Erst 1901 wurde dagegen, nach eher provisorischen Zwischenlösungen, ein städtischer Rheinhafen geschaffen, der heute zu den bedeutendsten Binnenhäfen Europas zählt. Die Demokratisierungsbestrebungen der badischen Verfassung von 1818 sowie des Bürgertums fanden ihren Ausdruck in der Errichtung des ersten deutschen Parlamentsbaus, dem Ständehaus, im Jahre 1822. Dass die Karlsruher in der „Badischen Revolution von 1848/49‶ nur geringe republikanische Neigungen zeigten und das Modell der konstitutionellen Monarchie vorzogen, ist angesichts der Einwohnerstruktur allerdings nicht verwunderlich: große Teile der Bevölkerung waren als Beamte, Kaufleute oder Handwerker direkt oder indirekt vom Hof als Arbeit- oder Auftraggeber abhängig. Diese Monarchie wurde 1849 für nur wenige Wochen durch die erste Republik in Deutschland unterbrochen; das schnelle Ende kam durch preußische Truppen. Das unter Friedrich I. - seit 1852 Regent, seit 1856 Großherzog - seit 1860 nach Ende der Restauration herrschende liberale Klima fand unter anderem in der Einrichtung des ersten Mädchengymnasiums in Deutschland 1893 einen bemerkenswerten Ausdruck. 1   2   3   Nächste Seite  
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